STRAUHOF
06/10/16 – 08/01/17
Mehr als 50 Jahre trennen Eugen und Nora Gomringer – beide gehören zu den wichtigsten Lyriker|innen ihrer jeweiligen Generation.
Eugen Gomringer (*1925) hat in den 1950er Jahren in Anlehnung an die Werke der Zürcher Konkreten die Konkrete Poesie entwickelt. Seine Konstellationen und Ideogramme sind entscheidende Impulse der Nachkriegsliteratur. Nora Gomringer (*1980) prägt die Entstehung der deutschsprachigen Poetry Slam Szene und hat sich als experimentierfreudige Lyrikerin etabliert, die u.a. 2015 den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat.
Beiden gemein ist ein visueller Umgang mit Literatur und Text. Wie sich Sinn über räumliche Anordnung anders und neu erschliesst, hat Eugen Gomringer wegweisend in den fünfziger Jahren gezeigt, in Gedichten wie Wind oder seinem wohl berühmtesten Gedicht Schweigen. Bei Nora Gomringer kommt noch eine auditive und performative Komponente hinzu. Wie Lyrik im Raum vor den Zuhörer|innen – und beim Zuhören – entsteht, zeigt sie auf eindrückliche Weise.
Die Ausstellung im Strauhof stellt Werk und Schaffen von Vater und Tochter nebeneinander und zeigt damit zwei ebenso unterschiedliche wie in ihrer Zeit verortete Arten, mit Sprache und Dichtung umzugehen.
5. Oktober 2016, 18.30h | St. Peter Kirche
Vernissage mit Eugen Gomringer
8. Januar 2017 | Strauhof
Finissage mit Nora Gomringer
Nora & Eugen Gomringer | Foto: Malte Göbel
Ausstellung kuratiert von
Rémi Jaccard und Gesa Schneider